Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V. - Landesverband Sachsen Telefon: +49 (0) 34 35 97 61-0

A

B

C

D

E

F

G

H

I

J

K

L

M

N

O

P

Q

R

S

T

U

V

W

X

Y

Z

Fachbegriff Erklärungen und weiterführende Links
A Abwerfen … wird notwendig, wenn Gehölze auf eine Unterlage okuliert worden sind; dabei wird zum Ausgang des Winters nach der Veredelung über der Veredelungsstelle – bei Rosen z.B. über dem Auge – der darüber liegende, ´wilde´ Teil abgeschnitten. Aus dem angewachsenen Auge wächst der neue Trieb und bildet den Baum oder Busch der gewünschten Sorte aus
Abrisse /Anhäufeln vegative Vermehrungsart, bei der die sich neu bildenden Austriebe an einer strauchartig wachsenden Mutterpflanze in Etappen ab dem Frühjahr angehäufelt werden (ähnlich dem Winterschutz bei Rosen); die Triebe bilden in der Erde Wurzeln, werden im Herbst wieder abgehäufelt und ´geerntet´, d.h. abgeschnitten; vor allem für Unterlagengewinnung
Ableger vegetative Vermehrungsart, bei der 1- jährige Triebe einer Mutterpflanzein Reih und Glied in Rillen im Boden abgelegt werden, um zu bewurzeln, z. B. bei der Gewinnung von Unterlagen bei Obst
Absenker vegetative Vermehrungsart, bei der Triebe einer Mutterpflanzebogenförmig in einen vom Spaten gestochenen Spalt ´gesenkt´ werden, um sie bewurzeln zu lassen, für schwer wurzelnde Gehölze geeignet, im Frühjahr ausführen, auch im Hausgarten möglich
Adventivwurzelbildung Bildung von Wurzeln aus dem Holz oder aus Knospen, nicht aus dem Wurzelbereich, z. B. bei Stecklingen oder Steckholz
Alleebäume … sind vor allem Laubbaumarten, Mindeststammhöhe von 1,80m, mit gerader, durchgehender Stammverlängerung und art-u.sortentypischer Krone, oft für Straßenbäume angezogen und dann mit Stammhöhen von 2,20m – 2,50 m und höher, benötigen eine ganz eigene Anzuchtverfahrensweise
Anbinden/Anheften Manche Gehölze wachsen einfach nicht richtig gerade nach oben, z. B. Obstbaumveredlungen, schaffen es nicht ohne Hilfe, z. B. Klettergehölze oder nehmen als Hängesträucher, z. B. Winterjasmin, während der Anzucht zu viel Platz ein. Dann werden sie angebunden, geheftet, gestäbt, d.h. an einem (Bambus)Stab befestigt, z. B. mit Bindeband oder Kabelbindern oder mit Hilfe einer Bindezange und dem dazugehörigen Kunststoffband
Anplatten … ist eine Veredelungsart, bei der ein Reis einer Sorte mit einem Kopulationsschnitt auf eine Veredelungsunterlage seitlich auf einen heraus geschnittenen Sattel in der Unterlage angesetzt wird; selten im Einsatz
Antreiben Gehölzen wird vor dem eigentlichen Zeitpunkt ihres Vegetationsbeginns im Frühjahr Wäme zugeführt, um sie zum Wachstum anzuregen, z. B. für einen vorzeitigen Blühbeginn zum Winterausgang oder bei manchen Gehölzarten auch, um sie im Winter erfolgreich veredeln zu können (Unterlage wird angetrieben),
Anzuchtbaumschulen beschäftigen sich mit der Vermehrung von Pflanzen durch Aussaat oder vegetative Vermehrung, z. B. Unterlagen oder Stecklinge, und verkaufen diese Jungpflanzen an Hochbaumschulen
Aufputzen entfernen von Ästen im unteren Stammbereich, die zur Anzucht entsprechend des Verkaufsziels und der Qualität nicht benötigt werden, z. B. bei Obststammanzuchten oder Alleebäumen
Aufschulen bedeutet das Pflanzen der Gehölzjungware zur weiteren Kultur auf dem Feld oder im Beet im März/ April
Auge … ist die Knospe, die zwischen Blattansatz und Zweig sitzt; wird zum Veredeln von Sorten auf eine Unterlage genutzt, um die klar definierten Sorteneigenschaften weiter zu geben (z.B. Rosenfarbe oder -duft)
Augenveredlung kann nur in der Zeit erfolgen, in der die Rinde sich vom Holzteil der Unterlage löst, und das neu gewachsene Auge voll ausgereift ist, also im Juni/Juli/ August je nach Gehölzart, z. B. Okulation
Augensteckling eine im Weinbau gebräuchliche vegetative Vermehrungsmethode; ein im Dezember geschnittenes Triebstück vom Wein wird im Februar in Stücken mit 1 Auge geschnitten , halbiert, in Vermehrunssubstrat gesteckt und in der Wäre zum Austrieb und Bewurzelung gebracht, meist in speziellen Rebschulen
Aussaat … erfolgt inzwischen ausschließlich in speziellen Unterlagen – oder Anzuchtbaumschulen , vor allem für Forstgehölze, Wildgehölze oder auch Unterlagen, die dann veredelt werden
autochtone Pflanzen Pflanzen, deren Anpassungseigenschaften an ein bestimmtes Gebiet bei der Vermehrung erhalten wurde, z. B. durch die Verwendung von Saatgut der in diesem Gebiet lebenden Gehölze (Provenienz), spielt im globaliserten Handel eine zunehmende Rolle, Verwendung ist z.T. in Ausschreibungs-unterlagen festgelegt
autovegetative Vermehrung Teil einer Pflanze bildet selber so genannte Adventivwurzeln, z. B. bei Steckholz, Steckling, Abriss usw. , Gegenteil generative Vermehrung (link, außerdem xenovegetative Vermehrung (link)

Begriff Erklärungen und weiterführende Links
B Ballen … ist eine „Kugel“ aus Erdboden um die Wurzel, die beim Roden – Herausgraben – mit entnommen wird, z. B. bei Nadelgehölzen, größeren Laubbäumen und Heckenpflanzen, manchen Laubsträucher – 1. weil feinen Faserwurzeln so nur minimal zerstört werden, 2. weil bestimmte Bodenorganismen die gerade für Nadelgehölze wichtig sind, an Ort und Stelle bleiben, 3. weil die Wurzeln nicht austrocknen können
Ballengewebe … ist das Material, welches um den Ballen gebunden wird, damit der Ballen zusammen hält, z.B. aus Jute, das schnell verottet oder Jute- Kunstfasergemisch, welches länger hält oder Draht für große, schwere Gehölze, der über die ballierten Gehölze gezogen wird
Ballen stechen … ist eine Wissenschaft für sich und körperlich schwere Arbeit, die heute bei großen Gehölzen von Spezialmaschinen übernommen wird; es ist darauf zu achten, dass dabei der Ballen fest bleibt und nicht durch starke Erschütterungen zerfällt – und das, bis die Pflanze wieder an ihrem Bestimmungsort gepflanzt ist
Ballentrockenheit … sollte nicht entstehen, d.h. die ballierten Pflanzen sind zwischen Rodung und Pflanzung feucht abzudecken, oder in Laub oder Rinde oder Erde einzuschlagen und auch nach dem Pflanzen noch einmal gründlich zu durchfeuchten – aber nicht tot gießen (keine Dauernässe erzeugen)!
Bast natürliches Material, das früher zum Umwickeln der Veredlungen verwendet wurde, heute noch in der Floristik gebräuchlich
Baumschulmüdigkeit betrifft nicht die Personen, die dort arbeiten, sondern den Boden; Baumschulkulturen beanspruchen den Boden stark, entziehen Nährstoffe, deshalb Kulturen innerhalb einer Fruchtfolge wechseln und landwirtschaftliche Produkte oder Gründüngung zusätzlich einplanen
Beerenobststämme … sind Sorten von Johannis -, Stachel -, oder Jochelbeeren, die auf einen Stamm der Goldjohannisbeere (Ribes aureum) in ca. 1m Höhe veredelt wurden; sind nicht ganz so ertragreich, aber besser zu pflücken, Triebe aus dem Stamm müssen als Wildtriebe regelmäßig entfernt werden
Bewässerung … ist bei Kulturen im Container notwendig, kann als Mattenbewässerung, Tröpfchenbewässerung oder Überkronenberegnung installiert sein, erfolgt in geschlossenen Wasserkreisläufen; Kulturen auf dem Feld müssen – trotz der trockenen Phasen im Frühling – so auskommen- auch etwas Stress härtet Pflanzen ab
Boden … ist unser Produktionsmittel schlechthin und wird gehegt und gepflegt, je nach Bodenart und pH – Wert haben sich verschieden spezialisierte Betriebe entwickelt, z. B. mit Rhododendronproduktion, Obst- u. Rosenproduktion, Alleebaumproduktion, Nadelgehölzproduktion; in der Containeranzucht finden so genannte ´Substrate´ Verwendung
Bodenmüdigkeit kann dann vorhanden sein, wenn die Kulturen einen verminderten Wuchs zeigen; Ursachen noch nicht eindeutig, betrifft hauptsächlich Obstarten und Rosen, deshalb diese in einer Fruchtfolge immer an erste Stelle setzten und Flächen wechseln (siehe auch Bodenmüdigkeit und vorbeugender Pflanzenschutz in unserer Rubrik „Rund um den Garten“)
Bündelung ist eine Vermarktungsart, bei der Gehölze bestimmter Stärke und Qualität in bestimmten Stückzahlen gebündelt werden, unterliegt ganz klaren Vorschriften, auch in der Beschriftung
Buschrosen … fasst die große Gruppe der buschig wachsenden Rosen zusammen, d.h. Kleinstrauch-, Edel-, Beet-, Zwerg-, Strauch-, und Kletterrosen – im Gegensatz zu den Stammrosen

Begriff Erklärungen und weiterführende Links
C Chip – Okulation … ist eine Art der Augenveredlung die im Sommer stattfindet und vor allem bei Steinobst angewendet wird
Chlorose … ist ein Pflanzenschadbild, das auf einen Nährstoffungleichgewicht hin weist; die Blätter sind gelb mit noch grünen Adern
Container … sind ´Blumentöpfe´; gängigste Verkaufsform für Gehölze aller Gruppen
Containergrößen … ab einer bestimmten Größe, d.h ab 1l Fassungsvermögen als Co1l bezeichnet, für Alleebäume und Solitärgehölze bis 750l Fassungsvermögen = Co750l – je nach Gehölzart und geplanter Verkaufsgröße möglich
Containersubstrate … siehe Substrate

Begriff Erklärungen und weiterführende Links
D Drahthosen vorgefertigte Drahtkörbe, die bei der Ballierung dem Ballen an der Pflanze zusätzlichen Schutz geben
Düngung … Baumschulgehölze sind zehrende Kulturen, d.h. sie entnehmen dem Boden mehr Nährstoffe, als sie ihm mit ihren Rückständen geben; Gründüngung, Grunddüngung und gezielte Düngung zu den Wachstumsschüben der Kulturen sind wichtig, Containerkulturen erhalten heutzutage ihre Nährstoffe über Langzeitdünger

Begriff Erklärungen und weiterführende Links
E einjährige Veredelung heißt, die Veredlung ist eine Vegetationsperiode lang nach dem Veredeln gewachsen: Veredlung im Sommer 00, Kulturjahr 01, Rodung Herbst 01, Verwendung des Begriffs z.B. bei Obstgehölzen wie Sauerkirsche, Pfirisch, aber auch als Halbfertigware zur nochmaligen Aufschulung oder weiteren Anzucht im Container
Einschlag ist neben der Packhalle das Logistikzentrum der Baumschule, hier werden die wurzelnackten Gehölze zwischen gelagert; der E. ist ein Graben im Boden, in den die verkaufsfertigen oder die pflanzbereiten Gehölze gestellt und die Wurzeln wieder mit Erde abgedeckt werden, da alle Wurzeln höchst empfindlich gegen Austrocknung und Frost, sind (oft auch per Hand), Vorteil: jeder Zeit können Gehölze auch mitten aus den Reihen entnommen werden
Einspitzen Einspitzen hinter die Rinde eine Winterveredelungsart, bei der ein beidseitig schräg angeschnittenes Reis (Kopulationsschnitt) einer Sorte in einen schrägen Einschnitt in der Unterlage geschoben wird – für Nadelgehölze, kaum noch in Verwendung
Eintopfen bewurzelte Jungpflanzen werden in Töpfe / Container gepflanzt, auch Unterlagen, die im Winter veredelt werden sollen, werden bei bestimmten Gehölzen vorher getopft und angetrieben
Entblättern so lange das Laub noch an einer Pflanze ist, die wurzelnackt gerodet werden soll, verdunstet diese weiter und die Gehölze bekommen irreversible Schäden, d.h. beim E. wird der Natur vorgegriffen und nicht auf die ersten Nachtfröste und den Spätherbst gewartet; wird von Hand, mechanisch, chemisch oder thermisch ausgeführt – alles zur Freude der pflanzwilligen Kunden, die sonst erst im November wurzelnackte Gehölze kaufen und pflanzen könnten
Erden sind – anders als bei Substraten – natürlich entstandene Pflanzenstandorte und Nährstofflieferanten – also nichts anderes als der Boden (z. B. Moorerde, Lehmerde, Komposterde, Nadelerde)
Etikettierung ist aufgrund der Vielzahl an Gehölzgattungen, -arten -u. sorten unabdingbar, neben diesen Angaben weitere zur Qualität, Anzuchtdauer u.a. auf dem Etikett zu lesen, bei Verkaufsetiketten Angaben zum Umgang mit der Pflanze

Begriff Erklärungen und weiterführende Links
F freimachen eine vegetativ vermehrte Pflanze, die auf einer Unterlage steht und über diese sich erst einmal entwickelt, wird so tief gepflanzt, dass sie selber Wurzeln bildet – sich frei macht
Fruchtfolge generelle Maßnahme, um Ertragseinbußen, im Falle der Baumschulen, vermindertes Wachstum, zu vermeiden, F. bedeutet rotationsmäßiger Wechsel von Kulturen auf ein und derselben Fläche, in Baumschulen besoders wichtig gegen Bodenmüdigkeit und Baumschulmüdigkeit
Fußfreischneiden erfolgt bei einjährigen Kulturen ( 1 Jahr nach dem Veredeln gewachsen), indem im unteren Bereich die Verzweigungen ca. 30 cm hoch entfernt werden, bis Ende August abschließen, damit Wunde verheilen kann
Forstbaumschulen Baumschulen, die speziell für den Forst Gehölze heranziehen, vor allem aus Aussaat und auch Steckholz
Frühbeete Methode der früheren Gärtner, um die zeitige Sonne im Februar / März zur Kulturverfrühung zu nutzen, oder als besser klimatisierbare Vermehrungsbeete oder zum stufenweisen Abhärten von bewurzelten Stecklingen, 30 – 40 cm hoher Betonrahmen, der mit Fenstern oder Folie abgedeckt wurde

Begriff Erklärungen und weiterführende Links
G Geißfußpfropfen … ist eine Art der Veredelung mit einem Reis und entspricht der Triangulation, Reis bekommt 2 Kopulationsschnitte, so dass es 3-seitig ist, gleicher v-förmiger Schnitt in der Unterlage, Reis wird eingesetzt und verbunden- vor allem dann, wenn Reis schwächer ist als Unterlage
generative Vermehrung bedeutet, dass die Pflanzen aus Samen gezogen worden sind, Gegenteil zur vegetativen Vermehrung, für große Stückzahlen, z. B. bei Forstgehölzen, aber nie sortenecht, Samen brauchen mitunter spezielle Vorbehandlung, um sie zum Keimen zu bringen, eigene Kulturverfahren, z.B. Saatbett und Spezialgeräte, deshalb in speziellen Anzucht– oder Unterlagenbaumschulen
Grunddüngung Versorgung des Bodens mit Grundnährstoffen wie Phosphor, Kali, Kalk, in mehrjährigen Abständen und meist in der Vegetationsruhe bzw. vor der Aufschulen auf einer Fläche
Gründüngung Düngung mit Pflanzen, die dazu auf der Fläche extra ausgesät werden, z. B. Senf, Phacelia, Sonnenblumen, Buchweizen – sollen außer der Bildung von organischer Pflanzenmasse, die dann eingearbeitet wird, den Boden auch tiefgründig lockern und durchwurzeln, gute Ersatz für Dünung mit Stalldung, auch als Zwischenkulturen innerhalb eines Vegetationsjahres nutzbar
Gütebestimmungen sind der Maßstab für die Baumschulproduzenten bei der Produktion der Gehölze; allgemeingültige Qualitätsanforderungen http://www.baumschul-datenbank.de/gehoelz_qualitaeten.htmlinsgesamt und für jede Gehölzgruppe im Einzelnen festgelegt

Begriff Erklärungen und weiterführende Links
H Handveredelung Winterveredelung mit einem Reis, erfolgt auf geputzte Unterlagen die ‚in der Hand‘ veredelt, anschließend getopft oder bis zum Auspflanzen eingeschlagen werden (Obst, Ziergehölze)
Hausveredelung auf vorwiegend eingetopfte Unterlagen, die nach dem Veredeln zum Verwachsen im Gewächshaus verbleiben (Ziergehölze, Nadelgehölze)
Heckenpflanzen Gehölzgruppe, in der alle Gehölze, die als Heckepflanzen genutzt werden können, mit eigenen Gütevorschriften zusammen gefasst sind, z. B. Liguster (Busch), Hainbuche (Baum)
Heftzange Handgerät, mit dem Austriebe von Bäumen, die gerade wachsen sollen, an einen Stab geheftet (gebunden) werden, auch für viele andere Anbindearbeitsgänge nutzbar
Heister zu Bäumen wachsende Laubgehölze ohne ausgebildete Krone aber mit durchgängigem, geradem Mitteltrieb und arttypischen Seitenästen u. -zweigen, Größen von Sämling bis ca. 3m, danach wird Alleebaum daraus gezogen, zur preiswerten Pflanzung im Wald oder Landschaftsschutzgehölzstreifen
Heftzange Handgerät, mit dem Austriebe von Bäumen, die gerade wachsen sollen, an einen Stab geheftet (gebunden) werden, auch für viele ander Anbindearbeitsgänge nutzbar
Herbstpflanzung hat den Vorteil, dass die Gehölze an Ort und Stelle einwurzeln können und im Frühjahr nicht noch einmal gestört werden, die Wurzeln sind ordentlich vor Frost geschützt und vor allem kann die Winterfeuchte im Boden genutzt werden. Nachteil: Arbeitsspitze im Herbst verhindert Pflanzarbeiten, Fröste können Schäden anrichten, Unterlagen stehen noch nicht zur Verfügung
Herbizide chemische Unkrautbekämpfungsmittel, die zum Einsatz kommen, um Arbeitsspitzen besser zu bewältigen und kostengünstiger – mit weniger Einsatz von Handarbeit – zu produzieren, sehr viel Erfahrung notwendig, da Gehölze im Austrieb sehr empfindlich sind, Boden und Umwelt werden belastet
Hippe spezielle Gruppe von Gärtnermessern, die eine geschwungene Klinge und auch einen stärkeren Griff haben, speziell für Veredlungen mit stärkeren Reisern im Winter geeignet, ausgezeichnete Schärfe notwendig, auch zum Aufputzen genutzt
Hochbaumschule hier werden die in der Anzucht- oder Unterlagenbaumschule vermehrten Jungpflanzen bis zu ihrer endgültigen Verkaufsgröße kultiviert und dann vermarktet, z. B. Allebäume, Rosen, Containergehölze
Hochschlepper Spezialmaschine im Baumschulbetrieb, die durch ihre ´hochbeinige ´ Bauweise in der Lage ist, die Bäume zu überfahren und Bodenabearbeitung, Rodung oder Pflanzenschutz auszuführen
Hochstamm gerader Stamm einer Baumform, 2 – 3 mal verpflanzt und vermarktet in unterschiedlichen Stammumfängen, die in 1m Höhe gemessen werden, z. B. 12/14; 14/16, Kronenhöhe ab 1,80 m z.B. Allebäume, Obsthochstämme

Begriff Erklärungen und weiterführende Links
J Japan Überwinterungsräume verschiedener Bauausführungen, etwa zur Hälfte in den Boden gebaute Hallen mit Sandschicht, die klimatisch durch das umgebende Erdreich ausgeglichener sind und in denen frostemfpindliche Gehölze wie Rosen oder Unterlagen in den Sand eingeschlagen werden, Gefahr des Austrocknens beachten!!!
Jungpflanzen sind die 1 oder 2-jährigen Pflanzen, die durch Aussaat, Anhäufeln oder andere Vermehrungsmethoden entstanden sind, werden gerodet, sortiert, gelagert und weiter verkauft zur Aufschulung und/oder Veredlung und Pflege, nur im Forst in diesem Stadium endgültig ausgepflanzt
Jutegewebe Ballengewebe aus einer subtropischen Pflanze, das innerhalb von 2-3 Monaten verottetet – was für die Baumschuler eher Nachteile hat, auch zu Dekorationszwecken genutzt

Begriff Erklärungen und weiterführende Links
K Kernobst alle Obstarten, die als Samen Kerne im botanischen Sinne ausbilden, d.h. Apfel, Birne, Quitte
Klettergehölze Gehölze, die in die Höhe wachsen können, indem sie etwas umschlingen (Schlingpflanzen wie Blauregen), sich an eine Wand anheften (Wilder Wein mit Saugnäpfen), langwüchsige Triebe ausbilden (Spreizklimmer bei Kletterrosen) oder einfach mit Hilfe von Ranken nach oben wachsen (Weinrebe)
Klima eine grundlegende Voraussetzung für Baumschulproduktion, wobei Kleinklima, also das Klima vor Ort, ganz entscheidend sein können, Niederschlagsverteilung, Spätfrostgefahr, Wind sind wichtige Faktoren
Klon alle Nachkommen einer einzigen Mutterpflanze – z.B. Obst- u. Rosensorten
Koniferen entspricht der Gruppe der Nadelgehölze, d.h. Gehölze mit Nadeln oder Schuppen, z. B. Eibe, Lärche, Lebensbaum, auch Gingko
Kopfveredelung erfolgt auf den Kopf der Unterlage, meist gleich in Kronenhöhe, z. B. Kugelahorn
Kopfdüngung Düngung zur Vegetationszeit in mehreren Etappen, meist mit Stickstoffdünger, der das Wachstum fördert, Gegenteil Grunddüngung
Kopulation Art der Schnittführung beim Veredeln mit Reisern im Winter, Grundschnitt für viele andere Reiserveredelungsarten, Anwendung, wenn Reis und Unterlage gleich stark sind, z.B. bei Beerenobststämmchen; Unterlage alsauch Reis werden mit einem schrägen, langen ziehenden Schnitt durchgeschnitten und mit je einem Auge auf der Rückseite zusammen gesetzt, Schnittfläche mind. 3-4 mal so lang wie Ruten stark sind, vollkommen ebener Schnitt nötig, damit die beiden Verwachsungsflächen vollkommen aufeinander liegen, Werkzeug muss extrem scharf sein, anschließendes sofortiges Verbinden notwendig
Kopulation mit Gegenzungen verbesserte Form der Kopulation, die mehr Verwachsungsfläche bietet und besser hält: Reis und Unterlage werden nach dem schrägen Schnitt im oberen Drittel noch einmal 1-2 cm senkrecht eingeschnitten und ineinander gesteckt, Verbinden kann von einer anderen Person ausgeführt werden
Kopuliermesser gerades langes Blatt, das einen langen, glatten Schnitt an Reis und Unterlage ermöglicht, ausgezeichnete Schärfe
Kreuzschnitt-Okulation Sonderform der Okulation für sehr dickknospige Gehölze, Schnitt in die Unterlage erfolgt kreuzweise
Kronenveredelung Verdelung in Kronenhöhe z.B. Obsthochstämme mit Stammbildner
Kühllagerung Lagerung von versandfertigen oder aufschulfertigen Gehölzen im Winter und Reiserlagerung im Sommer, Temperatur knapp über 0° C und mit ca. 95% Luftfeuchte, um Antreiben und Austrocknen, aber auch Schimmelbildung zu vermeiden, Alternative ist Einschlag

Begriff Erklärungen und weiterführende Links
L Lagerung klingt zwar ganz simpel, ist aber in Baumschulen ein spezielles Unterfangen – die Gehölze dürfen nicht vertrocknen, erfrieren, verschimmeln oder antreiben, Lagerung im Einschlag, mit Kühlung, im Japan oder nur nur abgedeckt mit Folie, Laub, Erde, Rinde – immer müssen die Pflanzen als etwas Lebendes im Blick behalten werden
Langzeitdünger neuere Düngeform, wo Nährstoffkombinationen, von einem Schutzmantel umhüllt, sich ganz allmählich auflösen und so die Nährstoffe über einen bestimmten Zeitraum hin abgeben (3-4 Monate, 8-9 Monate usw. , vor allem für Containerkulturen
Laubgehölze große Gruppe der Gehölze, die Laubblätter ausbilden, ohne Obst und Rosen, Gegenteil sind Nadelgehölze bzw. Koniferen

Begriff Erklärungen und weiterführende Links
M Meristemvermehrung auch Zellvermehrung – aus der äußersten Triebspitze einer Pflanze werden unter dem Mikroskop Zellen entnommen, diese unter Laborbedingungen zur Zellteilung gebracht, um sie dann wieder zu vereinzeln und zum Wachstum anzuregen, junge Pflanzen müssen später Schritt für Schritt an die natürlichen Bedingungen angepasst werden; große Stückzahlen, virusfreie Pflanzen, kostenintensiv
Moorbeetgehölze stellen besondere Bodenansprüche, das sind lockere, stark humose Böden mit pH-Wert im sauren Bereich, etwa unter pH 5,5, also am Besten ´wie im Wald´, z. B. Rhododendron, Azaleen, Calluna, Erica, Kalmia u.a.
Mutterbeete Beete, auf denen Gehölze wachsen, von denen Material für die Vermehrung gewonnen wird, z. B. für Stecklinge, Ableger, Absenker oder Steckholz, bedürfen guter Pflege, müssen sortenechte und sortenreine Vermehrung gewährleisten
Mutterpflanze die Mutterpflanze wächst in den Mutterbeeten, d.h. es ist die einzelne Pflanze, die ausschließlich zur Nutzung von Vermehrungsmaterial genutzt wird, sie ist sortenecht, sortenrein, krankheitsfrei, wüchsig, gut gepflegt und dokumentiert

Begriff Erklärungen und weiterführende Links
N Nachveredeln wenn nach der Oklulation im Sommer die Augen nicht austreiben, ist im zeitigen Frühjahr ein Nachveredeln mit Reisern, z. B. durch Geißfußpfropfen, möglich
Nadelgehölzanzucht gelingt auf lehmigen,leicht sauren Böden am besten, diese müssen einen Ballen halten können, d.h. nicht zu sandig oder steinig und auch nicht tonig; saubere Luft notwendig, N. als Ballenware vor allem noch bei Solitärs, heute vorwiegend im Container angezogen, besondere Vermehrungsmethoden und – technologien im Jungpflanzenstadium
Nicolieren beim Veredeln von Sorten, die Unverträglichkeit zeigen, angewandt, d.h. bei der Okulation in einen T- Schnitt wird unter dem Auge der Sorte noch ein Holzschildchen einer verträglichen Sorte darunter gesetzt und damit Unverträglichkeit überbrückt, zeitaufwendig und unsicher

Begriff Erklärungen und weiterführende Links
O Okulate sind Unterlagen, die im Sommer okuliert – veredelt – wurden, das Auge ist mit der Unterlage verwachsen, aber noch nicht ausgetrieben, Okulate werden z. B. zum Topfen gerodet
Okulation Veredelungsmethode, die im Sommer durchgeführt wird; von der gewünschten Sorte wird ein Auge geschnitten und vom so genannten Holzteil befreit, das Auge anschließend hinter die Rinde der aufgeschulten Veredelungsunterlage gesetzt, welche durch einen so genannten T-Schnitt geöffnet wurde und dann als Ganzes verbunden – früher mit Bast, Wollfaden oder Folie, jetzt mit OSV
OSV-Okulationsschnellverschluss Okulationsschnellverschlüsse – Material Gummi, werden straff über den T-Schnitt gezogen und auf der Seite mit einer Drahtklammer verschlossen, verrotten unter Sonneneinfluss selbständig parallel zum Anwachsen des Auges
Okuliermesser spezielles Werkzeug zum Okulieren, dass eine raltiv kleine, aber rasiermesserscharfe Klinge hat und dazu noch einen so genannten Löser zum Anheben der Rindenlappen – entweder an der Rückseite der Klinge oder am anderen Ende des Messerschaftes
Okulation auf schlafendes Auge Okulation von M. Juli – A. September, bei der das Auge noch anwächst, aber bis zum Austrieb im nächsten Jahr ’schläft‘ – noch nicht austreibt, z. B. Obst, Rosen, Flieder
Okulation auf treibendes Auge Okulation im Mai – Juni, bei der das eingesetzte Auge noch in der gleichen Vegetationsperiode austreibt, einige Laubgehölze
Omega-Schnitt Veredlungsform im Weinbau, bei der eine Maschine zum Einsatz kommt, die Reis und Unterlage omegaförmig ausstanzt

Begriff Erklärungen und weiterführende Links
P Packhalle ist der Drehpunkt des Betriebes, da hier teilweise die gerodeten Pflanzen zwischengelagert, entblättert sortiert, gebündelt, etikettiert und versandbereit gemacht werden, muss für LKW´s durchfahrbar sein, aber auch frostgeschützt, im Winter als frostfreier Arbeitsplatz, z. B. zum Putzen von Unterlagen
Pflanzen siehe Aufschulen
Pflanzenabstände es gibt dafür genaue anbautechnische und vegtationsnotwendige Vorschriften, sollen optimales Wachstum des Gehölzes sichern
Pflanzplan entspricht Quartierplan, wird vom Firmenleiter vor jedem neuen Kulturjahr angelegt, es sind Anzahl der Pflanzen, Kulturdauer, nötige Pflanzabstände, Verträglichkeiten in der Fruchtfolge, Effektivierung der Kulturmaßnahmen und mehr zu beachten
Pflanzlochbohrer Anhängegerät, dass bei der Aufschulung von Koniferen mit Topfballen eingesetzt wird, indem Pflanzlöcher vorgegebohrt werden
Pfropfen hinter die Rinde Veredelungsart mit einem Reis zum Vegetationsbeginn, da die Rinde lösen muss; Kopulationsschnitt am Reis, welches dann am Kopf der Unterlage hinter die Rinde geschoben wird, die vorher mit einem langen Schnitt senkrecht am Ast entlang geöffnet wurde, anschließend verbinden, z.B. für Umveredlungen von Bäumen; Schnittzeit Reis beachten!
Pinzieren hilft dem Verzweigen oder der Stammverstärkung von Pflanzen indem Triebe eingekürzt werden; zum Austrieb von schlafenden Knospen in den Blattachseln unterhalb der Pinzierstelle anregen, z. B. bei Rosen ; bei stammbildenden Gehölzen die Stammverstärkung anzuregen, indem die Seitentriebe pinziert werden; fördert Qualität
Provenienz beschreibt die Herkunft von Gehölzsamen aus einem bestimmten geografisch – klimatischen Gebiet, da sich die Muttergehölze an diesen Standort angepasst haben und diese Eigenschaften mit ihren Samen weiter geben, z. B. für Frosthärte = Gewinnung von autochtonem Pflanzenmaterial

Begriff Erklärungen und weiterführende Links
Q Qualitätsgehölze Kriterien für diese sind mit den ‚Gütebestimmungen für Baumschulpflanzen‚ für alle Gehölze festgelegt
Quartierbuch ist ein Buch, in dem von der Aufschulung bis zur Rodung Stückzahlen und Arbeitsgänge auf einer konkreten Fläche festgehalten werden, dient vor allem dem Überblick über Arten und Sorten sowie deren Anwachsergebnissen
Quartierplan entspricht dem Pflanzplan wird in jedem Winter vor dem Aufschulen im Frühjahr festegelegt, dient auch der Ermittlung der benötigten Fläche
Quartiereinteilung berücksichtigt die unter Pflanzplan genannten Parameter wie gleiche Kulturdauer, gleiche Kulturbehandlung usw.
Quittenunterlagen sind natürlich für die Veredlung von Quittensorten geeignet, aber auch als Unterlage für manche Birnensorten genutzt, da sie etwas schächer wachsen, mitunter ist ein Stammbildner dazwischen zu veredeln

Begriff Erklärungen und weiterführende Links
R Reis ist ein 1-jähriger, verholzter Trieb einer bestimmten Sorte eines Gehölzes, das in der Winterruhe geschnitten worden ist und über ausreichende Knospen verfügt , für alle Winterveredelungen notwendig, wird für diese je nach Veredelungsart in Teilstücken mit ca. 3 Augen geteilt
Reiserveredelungen sind alle Winterveredelungen, wie Anplatten, Einspitzen + Einspitzen hinter die Rinde, Geißfußpfropfen oder Triangulation, Kopulation und Kopulation mit Gegenzungen, Pfropfen hinter die Rinde und deren Unterarten, oder Hausveredelung, Handveredelung, Kopfveredelung, Kronenveredelung, d.h. alle die, für die ein Reis und kein Auge von der zu vermehrenden Sorte benötigt wird
Rillenpflanzung dabei wird mechanische mit einem speziellen Rillenziehgerät eine Rille gezogen und dann die Jungpflanze von Hand in diese gpflanzt und mit beiden Beinen angetreten, um Bodenschluss zwischen Wurzel und Erdreich zu gewährleisten
Rindepfropfen mit Sattelschnitt Sattelschäften hinter die Rinde Reiserveredlung, die im zeitigen Frühjahr erfolgt, da die Rinde lösen muss, sehr spezielle Veredlungsmethode
Ringokulation sehr spezielle Augenveredelungsmethode, bei Walnüssen im Sommer angewendet, Messer mit Doppelklinge notwendig
Rodung ist die „Ernte“ der Gehölze, die auf dem Feld im Boden gewachsen sind, erfolgt mit Spezialtechnik wie Rodepflug, Gehölze müssen dann aber noch per Hand von Erdreich befreit und eingesammelt, (vor)sortiert, gebündelt und zum Verkauf, Einschlag oder der Packhalle abtransportiert werden
Rüttelpflug Weiterentwicklung eines Rodepfluges, bei dem ein Teil des an den Wurzeln haftenden Erdreiches schon abgeschüttelt wird

Begriff Erklärungen und weiterführende Links
S Saatgut sind Samen von den Gehölzen, die „generativ“ vermehrt werden sollen, gezielt von einer Mutterpflanze geerntet, um Qualität und Eigenschaften sicher zu stellen, S. muss z.T. speziell vorbehandelt werden, um es zur Keimung zu bringen, vor allem für einheimische Wildgehölze, Forstgehölze, Unterlagen
Samenspenderanlagen hier sind Gehölze gezielt aufgeschult und gepflegt, um Saatgut zu ernten
Sämlingsunterlagen aus generativer Vermehrung gewonnene Unterlagen für Veredelungen, z. B. Rosen
Schattenhalle offener Unterstand mit überspanntem Schattiergewebe für Gehölze, die eigentlich im Halb-o. Vollschatten gedeihen, z. B. Rhododendron
Seitenschnittpfropfen Reiserveredelung für sehr dünne Reiser, vor allem für Hausveredelungen im Winter, ähnlich dem Einspitzen, Reis wird aber sehr spitzwinklig „trianguliert„, Schnitt in die Rinde der Unterlage vom Kopf her
Seitenstichpfropfen Reiserveredelung für sehr dünne Reiser, vor allem für Hausveredelungen im Winter, ähnlich dem Einspitzen, Reis wird aber sehr spitzwinklig „trianguliert„, Schnitt in die Rinde der Unterlage seitlich
seitliches Anplatten siehe „Anplatten
seitliches Einspitzen siehe „Einspitzen
Sprühnebelvermehrung hier ist viel moderne Technik im Einsatz, da über spezielle Einrichtungen z. B. Düsen, bei der Vermehrung durch Stecklinge eine fast 100%ige Luftfeuchte erzielt wird – Verdunstung der Pflanzen wird eingeschränkt, Stecklinge welken nicht, aber Gefahr von Grauschimmel
Solitärgehölze ausgewachsene Gehölze, die arteigenen Habitus voll ausgebildet haben und dafür in der Baumschule mehrjährig kultiviert, auch mehrmals verpflanzt wurden, nur mit Ballen oder aus Container zu pflanzen, bei Laub – Zier-u. Nadelgehölzen
sortieren eine der wichtigsten Arbeiten in der Baumschule, um die Gehölze entsprechend den Gütebestimmungen zu vermarkten, hauptsächlich bei wurzelnackten Gehölzen, z. B. Rosen, wird vom Fachpersonal ausgeführt
stäben Gehölze an einem Stab als Hilfe zum gerade wachsen oder für eine platzsparende Kultur befestigen anbinden oder anheften, z. B. bei Kletterpflanzen, Obstbäumen
Stammbildner ein Stammbildner wird dann zwischenveredelt, wenn die Sorte nicht in der Lage ist, einen eigenen, stabilen Stamm zu bilden, z. B. bei Apfelsorten auf Hochstamm (sortenabhängig), Stammbildner kann zum Bsp. Sorte ‚Jakob Fischer‘ sein; Stammbildnersorte wird auf Unterlage okuliert, endgültige Sorte wird 1,5 – 2,5 Jahre nach der Okulation auf den aus der Veredlung gewachsenen Stamm zum Winterausgang kopuliert
Stammbüsche werden bei baumartigen Laubgehölzarten gezogen, die von Naur aus zu mehrstämmigem Wuchs neigen
Starkbäume Alleebäume ab einem Stammumfang über 16 cm, die mehrmals verpflanzt wurden und mit großem Ballen gerodet werden
Steckholz Teilstück eines 1-jährigen Triebes mit mehreren Knospen, im Winter während der Vegetationsruhe geerntet und im Frühjahr ebenerdig in den gut gelockerten Boden gesteckt, wo es bewurzelt, nach dem 1. Jahr Rückschnitt, nach 1,5 Jahren Rodung als fertiger Busch
Steckholzvermehrung einfachste Vermehrungsmethode, für manche Ziersträucher und Beerenobstarten geeignet, Sortenechtheit und Sortenreinheit oberstes Gebot
Steckling krautartig oder teil- bis vollverholzte Spitze oder Teil eines frisch gewachsenen Triebes einer Mutterpflanze, welcher unter ganz speziellen Bedigungen, z.B. Sprühnebelvermehrung zur Bewurzelung gebracht wird
Stecklungsvermehrung vegetative Vermehrungsmethode für viele Laub, Nadel,-Ziergehölze, Steckling wird in ein ganz spezielles Vermehrungssubstrat gesteckt; hohe Luftfeuchte während der Bewurzelungsphase notwendig, um Verdunstung über die noch vorhandenen Blätter zu reduzieren, Sortenechtheit und Sortenreinheit oberstes Gebot, große Stückzahlen vermehrbar
Stratifizieren brechen der Keimruhe bei den Samen von Gehölzen, z. B. durch Frost, durch anritzen der Samenschale u. a.
Substrate Pflanzenstandort, der künstlich hergestellt ist, unter Verwendung von natürlichen Bestandteilen, z. B. Torf und Sand, aber auch bodenfremden Zuschlagstoffen, z. B. Polysterol, vor allem für Anzucht und Spezialkulturen

Begriff Erklärungen und weiterführende Links
T Teilung vegetative Vermehrungsart, bei der die Wurzeln der gewachsene Pflanzen einfach geteilt werden, hat für die Produktion keine Bedeutung mehr, für Hobbygärtner ist es eine Möglichkeit
Triangulation siehe Geißfußveredelung (Reis bekommt 2-seitigen Schnitt, hat dann 3 Seiten)
Tropfenbewässerung als Bewässerungsmethode für größere Container geeignet, über Schläuche wird tröpfchenweise Wasser in je einen Pflanzcontainer abgegeben, wassersparend und für Pflanzen gut verwertbar, wartungsaufwändig bei Verstopfungen der Leitungen

Begriff Erklärungen und weiterführende Links
U Überwinterung für viele Gehölze müssen als Schutz vor Frost spezielle Maßnahmen getroffen werden, z. B. Containerpflanzen abdecken mit Vlies, Gehölze im Einschlag abdecken mit Laub oder Nadelzweigen, Gehölze in Überwinterungsquartiere räumen (Japan, GWH usw. )
Unterlagen bilden für die Sorte die Wurzel oder auch den Stamm, sind auch von der gleichen (Rosensorte auf Rosenwildling) oder einer anderen botanischen Art der Sorte, ( z. B. Birne auf Qitte veredelt), beeinflussen in einem gewissen Umfang die Eigenschaften der Sorte, z. B. Frosthärte
Unterschneiden ein Arbeitsgang, der in Saatbeeten angewendet wird, um die Wurzelbildung der Sämlinge anzuregen
Unverträglichkeit wenn bei einer Veredelung die Unterlage und das Reis oder Auge einer Sorte nicht zusammen wachsen; U. macht sich mitunter auch erst nach Jahren bemerkbar, nur Erfahrungswerte zu den einzelnen Sorten, kann durch Zwischenveredelung oder auch Nicolieren überbrückt werden

Begriff Erklärungen und weiterführende Links
V Vegetationsruhe die Pflanzenwelt ruht in dieser Zeit, d.h. es ist die Winterzeit, beginnt im Dezember und endet Ende Januar – je nach Witterung – denn auch wenn es nicht sichtbar ist, steigt ab Februar der Saft in den Pflanzen wieder, d.h. sie bringen sich in Frühlingsstimmung und wollen austreiben
V Veredelung Übertragen eines Teilstücks (Auge, Reis) der zu vermehrenden Pflanze (Sorte) auf eine geeignete andere Pflanze, eine Unterlage, z. B. durch Okulation oder Kopulation
Verbinden nach dem Veredeln müssen Reis und Unterlage bzw. das Auge in der Unterlage mit Hilfe von Verbindematerial fest zusammen gepresst werden, damit sie genügend Berührungsflächen haben, an denen sie verwachsen
Verbindematerial das sind nicht Mull und Kompressen, sondern früher Bast, Wollfäden und heute OSV oder Veredelungsband, soll Veredelung fest aneinander drücken, um Verwachsen zu ermöglichen
verschulen Jungpflanzen, die noch keine Verkaufsqualität erreicht haben, werden noch einmal aufgeschult – verschult – gepflanzt
Verträglichkeit Erfahrungswerte, nach denen man bestimmte Partner miteinander veredeln kann; je enger verwandt (z. B. Sorte vom Apfel auf Apfelunterlage), desto größer Anwuchserfolg, keine Regeln ableitbar
Virosen Gruppe von Erregern, die Pflanze schädigen (Obstbau und Obstgehölzanzucht), aber auch bestimmte, interessante Formen – u. Farbenveränderungen hervorrufen können (z. B. Zierghölze mit panaschierten Blättern), für Obstgehölzanzucht Verwendung von virusgetestetem und virusfreiem Material aus der Meristemvermehrungoder zertifizierten Mutterpflanzenbeständen
virusgestestet die Pflanzen / Reiser / Unterlagen sind sichtbar frei von Viruserkrankungen, stammen aus virusfreien Mutterpflanzenbeständen, auf Etiketten vermerkt mit „VT“
virusfrei die Pflanzen / Reiser / Unterlagen ist nachgewiesener maßen frei von Viruserkrankungen (Gehölze aus Meristemvermehrung), auf Etiketten vermerkt mit „Vf“

Begriff Erklärungen und weiterführende Links
W Wildschaden spielt in Baumschulen eine große Rolle, denn besonders im Winter sind die jungen Gehölze eine schmackhafte Nahrung für Hase, Reh oder auch Mäuse – Triebspitzen und Rinde werden angefressen und dadurch bis zu 20 Pflanzen je Tier und Tag geschädigt
Winterhandveredelung siehe „Handveredelung“ (Link)
Winterruhe nach dem Laubfall begeben sich alle Pflanzen unter unseren klimatischen Bedingungen in eine Phase, in der kaum noch physiologische Aktivitäten stattfinden (z. B. Saftfluss usw.), beginnt etwa im Dezember und endet je nach Witterung spätestens Ende Januar, Zeit des Reiserschnitts für Winterveredlungen und Steckholzvermehrung
Wurzelhalsveredelung Veredelung auf oder knapp über dem Wurzelhals, für Koniferenzwergformen; nach dem Verwachsen tiefer gepflanzt, damit Sorte selber Wurzeln bildet (freimachen), d.h. Unterlage hatte „Ammenfunktion“, (kaum noch angewendet)
wurzelnackt Verkaufsform von Gehölzen, bei der die Pflanze im Herbst nach dem natürlichen oder einem künstlich eigeleiteten Laubfall durch Entblätterngerodet wird und die Wurzel ohne Erde (Gegenteil Ballenpflanze) bis zum Blattaustrieb im Frühjahr gepflanzt werden kann, ursprüngliche Verpflanzungsart
Wurzelveredelung Veredelung auf ein Wurzelstück (kaum noch angewendet)

Begriff Erklärungen und weiterführende Links
X xenovegetative Vermehrung entspricht den Veredelungen, Gegenteil generative Vermehrung, außerdem autovegetative Vermehrung

Begriff Erklärungen und weiterführende Links
Z Zwischenveredelung erfolgt dann, wenn Unterlage und Sorte nicht miteinander verwachsen, Zwischenveredelung übernimmt Überbrückungsfunktion, z. B. bei bestimmten Birnensorten auf Quitte, entweder es erfolgt die Veredelungsart „Nicolieren“ oder die Zwischenveredelungssorte wird okuliert, die Hauptsorte 1,5 Jahre später kopuliert